Filmvorführung und anschließendes Gespräch

Der Film zeigt generationenübergreifende und interpersonelle kollektive Interpretationen der literarischen Werke von Pramoedya Ananta Toer, die aus dem Bahasa Indonesia in mehr als 40 andere Sprachen übersetzt wurden. In Deutschland lebende Indonesische und deutsche Leser*innen wurden in Form von freien Selbstaufnahmen interviewt.

Pramoedya Ananta Toer (6. Februar 1925 – 30. April 2006) war ein indonesischer Schriftsteller und ein einflussreiches Mitglied der linksgerichteten Kulturorganisation LEKRA. Das blutige Regime von Soeharto inhaftierte ihn ohne Gerichtsverfahren für 14 Jahre – zunächst in Gefängnissen auf Java und ab 1969 in der Strafkolonie auf der Insel Buru, wo der Großteil seines Werkes entstand, darunter eine Roman-Tetralogie. Durch diese Tetralogie und andere Werke erfahren jüngere Generationen Indonesier*innen, was die Revolution von 1945 möglich machte, einschließlich der vielfältigen Emanzipationsbewegungen von Frauen gegen Feudalismus und Kolonialismus.

Der Film ist auch ein kollektiver Versuch, die dunkle Periode der indonesischen Geschichte rund um den Völkermord von 1965 und die willkürliche Inhaftierung von Kommunist*innen und ihren Unterstützer*innen neu zu betrachten, darunter auch Pramoedya selbst als eines der Opfer. Gleichzeitig ist die Entstehung des Films ein Mittel, Hoffnungen zwischen verschiedenen Generationen zu verweben. Ein Lied des Dialita-Chors, bestehend aus Frauen, die die Tragödie von 1965 und die Gefängnisse der Neuen Ordnung überlebten, wird im Film verwendet: Salam Harapan / Grüße der Hoffnung.

Produktion: Indonesian Community Association in Germany (PMIJ), September 2025
Sprache: Bahasa Indonesia und Deutsch, mit englischen Untertiteln

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