Erinnerungspolitik in Deutschland – Eine Debatte
Saal
Die zunehmende öffentliche Auseinandersetzung mit Kolonialismus und seinen Nachwirkungen in Deutschland mündete in Forderungen nach einer Neustrukturierung der deutschen Erinnerungspolitik in Form einer „dritten Säule“ neben der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der DDR. Dies wurde z.T. interpretiert als eine Infragestellung der Singularität des Holocaust und als Angriff auf die etablierte Erinnerungspolitik. In der Podiumsdiskussion möchten wir uns über die Frage verständigen, wie eine Erinnerungspolitik in Deutschland aussehen muss, die sich mit den historischen Verbrechen sowohl des Nationalsozialismus (und des
fortdauernden Antisemitismus) als auch des deutschen Kolonialismus (und des fortdauernden Rassismus) auseinandersetzt und dabei ihren Unterschieden und Ähnlichkeiten gerecht wird.
Es diskutieren:
Andrea-Vicky Amankwaa-Birago, Kulturwissenschaftlerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HTW
Reinhart Kößler, Soziologe und ehemaliger Direktor des Arnold-Bergstraesser-Instituts für kulturwissenschaftliche Forschung in Freiburg
Felix Axster, Historiker und Ethnologe an Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin sowie am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt.